Marktfrühschoppen 2000

Elektronisches Rundschreiben von Tilman Pfeiffer vom 09. Juni 2000

An alle Freunde, und die, die sich für Marburg interessieren, am 2.7.2000 um 11:00 findet, wie gewohnt, der Marktfrühschoppen statt.

Die bisherige Veranstalterin, die Oberstadtgemeinde, hatte bereits im vergangenen Jahr die "Segel gestrichen". Im Februar diesen Jahres hat sie beschlossen, keinerlei Aktivitäten mehr in dieser Richtung (nicht einmal mehr) zu unterstützen. Auch die Stadtverordnetenversammlung hat sich durch die tendenziellen Berichte in der Oberhessische Presse, in Flugblättern und anderen Publikationen weitgehend "umdrehen" lassen. Es besteht inzwischen (auf Antrag der PDS) ein Beschluss, nichts zu unternehmen, was den Frühschoppen unterstützt. Der inzwischen mit Marburger Bürgern gegründete "Marktfrühschoppenverein, Bürgerinitiative zur Erhaltung alter Marburger Tradition" ist deshalb völlig auf sich allein gestellt. Gleichwohl schlägt uns aus wichtigen Kreisen der Marburger Bürger sehr viel Sympathie für unsere Aktivitäten bei der Erhaltung des Marktfrühschoppens entgegen.

Der von links verlangte Ausschluß rechter Stundentenverbindungen kommt ebenso wenig infrage, wie der Ausschluß von linken Gruppierungen. Es kommt überhaupt kein Ausschluß infrage, weder aus politischen Gründen noch aus solchen der Religion oder Abstammung. Das ist alles Unsinn. Wo sollen die politisierten Gruppen denn mit einander reden, wenn nicht bei Volksfesten, wovon der Marktfrühschoppen ein kleines ist.

Den Vorsitz des Vereins hat meine Frau übernommen, weil ich, in meiner Motivation decouvriert von der Oberhessische Presse, als Alter Herr der Burschenschaft Arminia indirekt abgestempelt bin als frauenfeindlicher rechtsradikaler Säufer. Dabei wurde übersehen, daß ich auch Marburger Bürger bin, Träger eine sehr alten Marburger Familientradition und Mitglied diverser Stadtteilgemeinden
und -Vereinen. Mir geht es um die Erhaltung dieser schönen Tradition, um Toleranz und um Freiheit.

Der Frühschoppen war ein Dankeschön für die Studenten dafür, daß sie bei den Marburgern ihr Geld lassen. Die Rechnung ist einfach:

Wenn ca. 19.000 Studenten monatlich DM ca. 1.000,-- an Lebenshaltungskosten für Miete, Lebensmittel, Bier und Bücher in der Stadt lassen, dann ergibt sich ein Primärumsatz im Jahr von ca. 228 Millionen. Geht man davon aus, daß die, bei denen das Geld ausgegeben wurde, dieses wieder und wieder ausgeben, vielleicht 5 mal, ehe es in Sparstrümpfen und auswärts verschwindet, würden daraus Folgeumsätze. Insgesamt sind das ca. 1 Milliarde und 140 Millionen. Wahrlich Kein Pappenstiel. Wenn die Größenordnung stimmt, ist das nicht Grund genug für ein Dankeschön? Was bliebe den Marburgern, wenn sie die Studenten nicht hätten? Ich glaube nicht, daß die Stadtverordnetenversammlung das bedacht hat.

Die Genehmigung zur Durchführung des Marktfrühschoppens auf dem Marktplatz liegt inzwischen vor. Wir werden versorgt von den Wirtsleuten am Markt, eine Dixielandkapelle ist engagiert. Die Polizei hat ihren Schutz für Gäste und Gegner zugesagt.

Es mag zutreffen, daß die Veranstaltung auch ein beliebter Treffpunkt der Studentenverbindungen ist. Das Couleur fällt nun mal besonders auf. Es trifft aber auch zu, daß die Farbentragenden keineswegs eine Mehrheit bei der Veranstaltung darstellen.

Die Zusammensetzung ergibt sich aus denen, die kommen.Also kommt!

Der Verein lädt alle herzlich ein, an diesem schönen Fest teilzunehmen, Kleinlichkeiten zu hause zu lassen und in Toleranz gemeinsam zu feiern.

Meinen Dank an alle, Veranstalter, Organisatoren, Wirtsleute, Behörden, die nicht nein gesagt haben und die , die ich vergessen habe.

Tilman Pfeiffer

PS: Die Vereinsvorsitzende weist darauf hin, das die Aktivitäten auch Geld kosten. Sie nimmt gern Spenden entgegen auf dem Sonderkonto Nr. 14001662 bei Sparkasse Marburg-Biedenkopf, BLZ 533 500 00.

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