- Bündnisdemonstration angemeldet für Samstag, den 6. Juli 12.30 Uhr
- Kundgebung angemeldet für Sonntag, den 7. Juli 9 Uhr

Presse AG im Koordinationskreis gegen den "Marktfrühschoppen"
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(derzeit noch ohne Kontakttelefon)

11.6.02
PRESSEMITTEILUNG Nr.2

Am 7. Juli wird in Marburg wieder der Marburger "Marktfrühschoppen" stattfinden. Die Stadtteilgemeinden ließen in der Oberhessischen Presse vom 4. Mai 2002 verkünden, daß sie "für einen friedlichen "Marktfrühschoppen" werben." Grund genug schon jetzt anzukündigen, daß dieses Fest auch dieses Jahr nicht ohne Proteste ablaufen wird.

Am Samstag, den 6. Juli 2002 wird es eine breite Bündnisdemonstration gegen den Marburger "Marktfrühschoppen" geben. Angemeldeter Versammlungsbeginn ist um 12.30 Uhr am Firmaneiplatz bei der E-Kirche.

Für Sonntag, den 7. Juli 9 Uhr ist eine Kundgebung gegen den Marktfrühschoppen angemeldet. Ort der Kundgebung ist der Bereich der Lutherischen Pfarrkirche in der Oberstadt.

Obwohl in den letzten Jahren beinahe jährlich die ausrichtenden Gruppen und Einzelpersonen des "Marktfrühschoppens" wechselten und der "Marktfrühschoppen" jedes Jahr seit 1997 um Nuancen anders verlief, bleibt der "Marktfrühschoppen" ein Forum der Marburger Korporationen und sonstiger rechter Gruppierungen in der Stadt. Der Grundcharakter des "Marktfrühschoppens" ist reaktionär und deshalb bekämpfenswert. Der "Marktfrühschoppen" dient den Korporationen als Forum für ihre elitäre, nationalchauvinistische, männerbündische Weltanschauung. Sie dominieren mit ihren Uniformen und Trinkritualen den Marktplatz und üben zugleich einen trinkenden Schulterschluß mit den sogenannten "Bürgern" der Stadt. Aber auch diese fallen vor allem zu späterer Stunde des Festes durch Pöbeleien und Handgreiflichkeiten auf, wie zum Beispiel im letzten Jahr. Letztes Jahr attackierten Mitglieder der "Erlengrabengesellschaft" DemonstrantInnen, die Plakate durch die Tischreihen trugen und beschädigten die PLakate. Unter den angegriffenen Demonstrierenden befand sich auch der Marburger DGB-Funktionär Stolzenberg.
Daß der "Marktfrühschoppen" ein hegemonial rechtes Fest ist haben schon seit längerer Zeit auch neonazistische Strukturen aus dem Marburger Umland festgestellt. Schon seit 1998 setzen sich sogenannte "Freie Kameradschaften" und das Umfeld der Marburger "NPD" für den Erhalt des "Marktfrühschoppens" ein. 1998 bot der bundesweit bekannte Neonazi Thomas Wulff aus Hamburg sich und seine "Kameraden" als Ordner zum Schutz des "Marktfrühschoppens" an.

Seit Jahren verhallen Minimalstforderungen seitens der Kritikerinnen und Kritiker, wie zum Beispiel die Distanzierung von den als rechtsextrem bekannten Mitgliedern der Deutschen Burschenschaft "Rheinfranken", "Germania", "Teutonia Germania" und "Normannia-Leipzig".
Der Versuch 1997 ein Multikulturelles Fest unter Beteiligung des AusländerInnenbeirates auszurichten scheiterte kläglich.

Das Erste Juliwochenende wird in Marburg erst dann ruhig verlaufen, wenn es keinen "Marktfrühschoppen" mehr gibt. Egal mit welcher Fassade dieser daherkommt und wer ihn veranstaltet.

(weitere Pressemitteilungen werden folgen)

 

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