Die Intention im März 2000 bestand ursprünglich darin, erst einmal die URL www.marktfruehschoppen.de zu sichern, damit die kritischen (dafür aber zumeist intoleranten) Kräfte Marburgs sich dieser nicht bedienen konnten, andererseits in dem Versuch, neutral bis befangen über den Marktfrühschoppen zu berichten.

Nun ist dieser Auftritt  mehr als zwei Jahre alt, der Marktfühschoppen 2000 einigermaßen fried-/ leidlich über die Bühne gegangen - wenn auch lange nicht soooo beeindruckend und gut besucht wie der erste, dem ich * M a r b u r g e r    V e r h ä l t n i s s e * nicht kennend, 1994 beiwohnen durfte – der 2001er MFS war ein Schatten seiner selbst aber dennoch Demonstration des Willens, uns nicht ständig das extremistische Gutmenschentum aufdrücken zu lassen. Nach meinem Dafürhalten ist dieser Internetauftritt auch im Jahr 2002 wichtiger denn je. Da man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, daß  in gewissen angestrengt-engagierten studentischen und gewerkschaftlichen Kreisen weder differenziert wird, wer dort feiert, sondern einfach – ganz polemisch gesprochen – eine Tradition zerstört (gelungen!), Menschen (rheinisch gesprochen!) „der Spaß anner’ Freud’“ genommen wird und man den "Anderen" pauschal diffamiert und ihm seine selbstgewählte Lebensform - während des Studiums und danach - untersagen will. Daß man den VerbindungstudentInnen ;-) nicht zubilligt so zu leben und sich zu entfalten, wie man es selbstredend für sich einfordert.

Die angeblich Toleranz und freie Bildungsentwürfe predigenden und ach so emanzipatorischen Kräfte gehen auf der Strasse gegen alles, jeden und jegliche Couleur vor, die nicht in Ihr Weltbild passen. Körperliche Gewalt, Mollies und Farbbeutel auf Verbindungshäuser - man terrorisiert, inkriminiert, schreibt bewußt die Unwahrheit, dehnt die Wahrheit, fanatisiert blind-links:

„Die Proteste richteten sich dagegen, dass den reaktionären Korporationen weiterhin von Seiten der Stadt die Möglichkeit gegeben wird, sich auf dem Marktplatz selbst zu feiern. Durch die vielfältigen Proteste wurde ihre Selbstdarstellung zumindest empfindlich gestört und ihnen hoffentlich ein für alle Mal der Spaß verdorben. [Hervorhebung HS] Keine Verbindung ist harmlos! Korporationen auflösen!“ [siehe http://www.antifaschistinnen.de/Texte/mfs/mfs2001/pe2001mfs.htm]

Ich will mich nicht auflösen und ich habe ein Recht darauf, am ersten Julisonntag ein Bier auf dem Marktplatz zu trinken. Denn - was so gerne von einigen Seiten vergessen wird:

 

Der Marktfrühschoppen ist ein Fest der Marburger Bürger, der Stadteilgemeinden, ehemaliger Marburgerinnen und Marburger, die eigens dafür an die Lahn zurückkehren um alte Freunde und Bekannte zu treffen  - und eben auch der korporierten und nichtkorporierten Studenten!

 

Da kennt man seit Jahren die antikorporierten Kräfte der War-mal-Musenstadt-anner'-Lahn, führte  z.T. sehr fruchtlose, zum Teil sehr fruchtbare Gespräche – lebte Toleranz (bis zur Selbstaufgabe?) gegenüber Andersdenkenden vor - und verzichtete auf Sachbeschädigungen, selbst wenn einem die Möglichkeit auf dem silbernen Tablett serviert wurde [siehe http://www.marktfruehschoppen.de/marktfruehschoppen97.htm#Toleranz].

Dennoch stellt sich die Frage, warum sich offensichtlich a) nur noch wasseraffine Landschaftsgestalter im antikorporierten Milieu engagieren („Sumpf trockenlegen, Marktfrühschoppen fluten“) und man nun b) sogar bereit ist, wider besseren Wissens, auch die liberal-konservativen Mitglieder von Verbindungen zu denunzieren, bzw. zu verleumden. [Siehe http://www.marktfruehschoppen.de/sumpf_mr.htm]

Es wird also auch 2002 den üblichen Schlagabtausch zwischen Gegnern und Befürwortern geben. Same Procedure as every Year:

Nach dem Marktfrühschoppen ist vor dem Marktfrühschoppen!

So ich die Zeit dafür habe,  findet sich hier weiteres Material zum Marktfrühschoppen sowie laufend - zum Teil anonymisiert - Auszüge aus eMails, die ich als Feedback auf den Internetauftritt www.marktfruehschoppen.de erhielt.

Ein Gästebuch und ein Forum werden hier + + + + endgültig + + + +  nicht angeboten, da mir die Zeit fehlt, diese zu pflegen resp. um etwaige extremistische und / oder strafrechtlich relevante Inhalte zu löschen. Das widerspricht zwar der Libernität des Mediums Internet, ist jedoch für mich nicht anders zu handhaben.

Wer Zustimmung oder Ablehnung zu diesem Internetauftritt kundtun oder sonst eine Reaktion loswerden will, kann dies via eMail tun, wobei ich mir eine Veröffentlichung in Auszügen vorbehalte.

Nochmals, damit es klar wird: Obwohl ich Freund und Anhänger des Marktfrühschoppens bin, möchte ich auch nicht mit JEDEM dort zusammen sein [siehe eingescannter Artikel aus dem Marburger Express vom 03. März 2000 "Rechte für Marktfrühschoppen" (59,7 kb)], muß mich aber auch nicht immer gebetsmühlenartig von allen studentischen Verbindungen distanzieren, die dort auch ihr Recht wahrnehmen, dem „kürzesten Volksfest Deutschlands“ beizuwohnen!

2002 wird der Marktfrühschoppen vielleicht wieder in alter Form durchgeführt.... oder 2003.... 2004 .... leben und leben lassen.... 2005 ....wenn wir nicht alle ertrunken sind / ertränkt wurden.... oder von der Stütze leben, weil wir unser gesamtes Geld für Anzugsreinigungen (Farbeieralarm!) ausgeben mußten...

Kopfschüttelnd, doch trotzig,
Euer und Ihr Heiko Schomberg

Nachtrag vom 02. Juli 2002:
Die Betreiber der Seite "Burschenfest rocken", bieten u.a. das Antiburschilogo als Download an. Erste Erfolge - ob gewollt oder nicht gewollt lasse ich dahin gestellt - haben sich schon eingestellt: Die "Hochburg" des Korporationsstudententums, die Metzgerei Meier III, wurde mit den Logos vollgeschmiert, ebenso wie der "faschistische Bürgersteig" in der Gutenbergstrasse. Soviel zum engagierten Verbindungskritikertum, der auch implizierte Sachbeschädigungen weit von sich weisst. [wird leider wohl fortgeführt]

<Altes Vorwort – Tempus fugit!>